Die Geschichte der erfolgreichen Forschung durch Einzelne und Kleingruppen ist auserzählt. Der Schlüssel zur Erforschung großer Themen liegt in übergreifender Zusammenarbeit! Krebs als komplexe, systemische Krankheit macht es notwendig, dass Spezialisten kollaborieren – und das nicht nur in den Tumorzentren des Landes. Es bedarf neuer „intelligenter Konzepte“ in der Krebsmedizin z.B. mit einer „medizinischen Schwarmintelligenz“. Interdisziplinäres Wissen wie genetische und molekularbiologische Kenntnisse sind wichtig, denn: Krebs wird immer stärker als multidimensionale genetische Störung wahrgenommen, die in jedem einzelnen Betroffen anders zuschlägt. Kollektive Intelligenz bzw. eine emergente Gruppe von Individuen kann durch Zusammenarbeit, unabhängig von der Fähigkeit der einzelnen Mitglieder, intelligente Entscheidungen treffen.
Die Natur lebt ein höchst erfolgreiche Vorbild: mit dem Superorganismus Bien, der bei mir im Garten steht und meinen Blick auf die Dinge stark verändert hat. Die Leistungen eines Bienenvolkes sind so umfassend und komplex, dass sie einem Vergleich mit dem höchst entwickelten Lebewesen standhalten. Der Bien zeichnet sich durch einen starken Zusammenhalt aus, in dem jede einzelne Biene für das Ganze lebt und arbeitet. All sein Handeln zielt auf das Fortbestehen und auf die Zukunft. Ihr Kommunikationssystem ist perfekt, und jede Biene weiß stets, was ihre Aufgabe ist und wie sie dem Erfolg und Wohl des Ganzen dienen kann. Entscheiden wie die Bienen heißt in Beziehung sein – mit gegenseitigem Respekt, kollektiver Kreativität, bereit, viele Lösungsmöglichkeiten zu prüfen und in Gesprächen zu bewerten und Einheitlichkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit der Lösung durch ein Quorum zu sichern. Wir als Verantwortliche spüren, dass die Fortschritte gegen den Krebs möglicherweise zu langsam sind, um der durch die Demographie wachsenden Last und den Leiden gewachsen zu sein. Deshalb forschen wir im Verbund an der Ausbreitung und Ansiedlung von Metastasen im Knochen und den Krebsverstecken. Die Bienen haben mich fasziniert und ermutigt! Ganz sicher gibt es noch viel von ihnen zu lernen.